Der Februar war ein komischer Monat! Es ist mühsam, mich zu erinnern an das, was war. Und es ist längst März, der Rückblick ist überfällig. Es gab Erkenntnisse in meinen verschiedenen Lern- und Lebensbereichen, doch kann ich sie nicht richtig greifen, um darüber zu schreiben. Nun schwanke ich: Lass ich den Monatsrückblick ausfallen oder thematisiere ich dieses Gefühl? Neben mir liegt ein Zettel, ich schreibe ein paar Stichworte auf, schweife mit den Gedanken ab – und da ist es plötzlich, das Thema, das mich beschäftigt hat in diesem Monat!
Februar-Thema Nr. 1: Standortbestimmung
Vermutlich bekommen viele Menschen, die damit beginnen, ihre Schreibe zu veröffentlichen, ähnliche Themen auf den Tisch. Es geht um die Frage, wann ist das, worüber ich gern schreiben möchte, zu persönlich! Oder anders ausgedrückt, in welchem Spannungsfeld von Fragen, Meinungen und Ansichten bewege ich mich, wenn ich authentisch schreiben möchte?
- Wie realistisch sind die Gefahren eines „nicht vergessenden Internets“? Und welche Rolle spielen sie für mich?
- Inwieweit „zeige“ ich mich vor dem Hintergrund, das jeder mit diesen Informationen theoretisch machen kann, was er will?
- Kann ich damit leben, eine Ansicht, die ich heute vertrete, in 5 Jahren nicht mehr zu teilen?
- Wie finde ich meinen Standpunkt innerhalb hoch kontroverser Ansichten, wie beispielsweise: Darf ich über meine Kinder schreiben oder Fotos von ihnen auf meinem Blog zeigen?
- Kann mir eine Fragestellung dienlich sein, die sich vor allem durch die eigenen Ängste des Gegenübers speist? Inwieweit ist sie dennoch berechtigt und verdient es angeschaut und überprüft zu werden?
- Freiheit oder Naivität: Was tue ich und welche Konsequenzen hat es für mich, um die Dinge zu wissen?
- Habe ich überhaupt eine Wahl oder ist es nur ein „Ich weiß um die Dinge, aber ich tue es trotzdem und hoffe mal, dass es gut geht!“
- Was ist die Alternative?
- Und kann ich angesichts der Unwägbarkeit überhaupt frei schreiben?
Viele Fragen die in mir arbeiten, während ich mich orientiere, um meinen Standpunkt zu finden. Nur eins weiß ich sicher: Ich will nicht immer Angst haben und das Schlimmste befürchten müssen und durch eine solchen Brille auf mein Leben schauen. Außerdem habe ich mich in diesem Zusammenhang erneut mit den Lebensgesetzen beschäftigt: Worauf in meinem Leben richte ich meinen inneren Fokus und womit begebe ich mich in Resonanz?
Februar-Thema Nr. 2: Wenn ich mich verändere
Und da war ein zweites Thema: Was geschieht in meinem Umfeld, wenn ich mich verändere? Wann verändert man sich denn wirklich und spürbar! Und warum stößt das auf Ablehnung?
Ich nehme mir die Freiheit in Bereiche vorzustoßen, die ich früher abgelehnt habe, meist aus Prinzip. Nun öffne ich mich dafür. Ich erkenne auch hier: Alles hat zwei Seiten! Oftmals sind die Dinge, wie sie sind: an sich neutral. Erst mein Umgang damit oder der Zweck zu dem ich sie verwende, machen den Unterschied in der Bewertung. Sich die Freiheit zu nehmen, anders zu werden, weiterzugehen, bringt Unruhe ins System und macht etwas mit meinen Nächsten. Die eigenen Wahrheiten zu verändern, scheint für andere unstimmig zu sein. Vielleicht wird man zu einer Frage an die, die sich diese aber nicht stellen lassen wollen, was im Übrigen ihr gutes Recht ist.
Jemand hat zu mir gesagt: Im Moment hast du deine alten Prinzipien losgelassen und bis du neue findest, hast du keine. Ihr kennt sicher diesen Spruch: „Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er nicht den Mut aufbringt, die alten zu verlassen“. Das Wichtige für mich daran ist, dass man losgelöst vom Alten ins Neue durch kaltes, dunkles Wasser schwimmen muss, eine ganze Zeitlang!
Wenn man innerlich auf einem neuen Weg ist, ist man manchmal gut beraten, lieber nichts darüber nach außen verlauten zu lassen. Man wird angegriffen und hinterfragt, als wäre der kritische Mensch, der man bisher immer war, ausgelöscht oder als müsste man wieder auf den „rechten“ Weg zurückgebracht werden. Oft hat man noch keine Argumente. Man muss die Dinge tun, kann es aber noch nicht begründen. Die Kommentare verunsichern, lassen zweifeln und untergraben die Entschlusskraft. Doch alles, was ist, hat seine Berechtigung. Man kann es radikal ausdrücken: Jede Phase, durch die eine Persönlichkeit während ihrer Entwicklung hindurchgeht, darf genau so sein!
Was im Februar 2025 sonst noch los war
Den Monat habe ich damit begonnen, meine Weihnachtssachen wegzuräumen bis auf die Wintersterne an der Balkontür. Jedes Jahr hängen sie dort und immer ein kleines bisschen anders.

Ich habe drei Beiträge geschrieben und durfte einige technische Herausforderungen im Blick auf die entstehende Website bewältigen. Inhaltlich bewege ich die Frage, was das Kernthema meines Blogs sein soll: Was ist das, womit ich mich hauptsächlich beschäftigen möchte? Dabei drehe ich Runden. Manchmal denke ich, ich muss mich auf eins fokussieren, dann wieder suche ich Möglichkeiten, wie die Vielfalt zu greifen ist. In jeder Runde habe ich einen anderen Schwerpunkt oder gelange eine Schicht tiefer. Und diesbezüglich hatte ich eine Einsicht: Ich kann es heute nicht wissen, ich kann mir das Kernthema nicht „erdenken“. Es gibt so vieles, was mich ausmacht und interessiert. Mein Ziel ist, innerhalb diesen Jahres Klarheit zu erlangen und das tue ich, indem ich es ausprobiere und auf diesem Blog über verschiedene Themen schreibe!
Und dann brauchte ich etwas für meine Hände und habe zwei Nähprojekte gestartet. Seit Jahren sammle ich Stoffe und abgelegte Kleidungsstücke in den Farbtönen Rosa-Grau-Weinrot, weil ich mir damit eine Patchwork-Decke nähen möchte.

Ich habe stundenlang gesessen und Patches geschnitten. Genauso habe ich Wollstoffe gesammelt, also eigentlich aus Versehen verfilzte Pullover, aus denen ich eine Flickendecke nähen werde, lustigerweise in ebendiesen Farbtönen. Es wird eine Weile dauern, bis die Arbeiten fertig werden…

Was ich im Februar 2025 gebloggt habe
- Judith Peters macht uns in „The Content Society“ den Vorschlag, anstelle einer „Über mich“-Seite, die man meist zu Anfang seines Blog-Abenteuers noch nicht hat, 53 Fun Facts zu schreiben.
- Außerdem habe ich einen Beitrag geschrieben über den Ausbau meines Busses im Sommer 2022. So schön, sich zu erinnern!
- Erstmalig habe ich am Format „12 von 12“ teilgenommen, den 12. eines Monats mit 12 Fotos zu dokumentieren.
Ausblick auf den März 2025
Ende März werde ich zu einer Maschinen- und Werkstattwoche zu meinem Vater fahren. Ich habe verschiedene Möbelprojekte in Planung, an denen ich von ihm lernen möchte.
So viel zu meinem Rückblick auf den Februar.