Monatsrückblick April 2025 – Lerne, zu verkaufen!

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Einen richtigen Rückblick hatte ich im Monat März gar nicht geschrieben, wohl aber einen Beitrag zum Bauen von Schubladen. Denn im März hatten die Werkstatttage bei meinem Vater stattgefunden. Daher resultiert auch der Sofatisch im oberen Beitragsbild. Im Monat April lag mein Schwerpunkt auf meiner Finanzausbildung und auf der Weiterentwicklung des Blogs. Nun möchte ich mir noch einmal vergegenwärtigen, was in diesem Monat an wertvollen Erkenntnissen entstanden ist.

Du musst lernen, zu verkaufen!

Zunächst einmal der Kontext: Mein größter Wunsch ist es, frei über meine Zeit verfügen zu können und selbst zu entscheiden, womit ich meine Lebenszeit verbringe. Und das sage ich im Alter von 48 Jahren. Daraus sind zwei Handlungsstränge entstanden, die mich innerhalb der nächsten 4 Jahre in die Finanzielle Unabhängigkeit führen sollen. Denn die Art Freiheit, die ich mir wünsche, wird nur durch finanzielle Freiheit möglich. Dafür habe ich zum einen eine Finanzausbildung begonnen und zum anderen möchte ich mit dem, was ich kann, zusätzlich und selbständig Geld verdienen. Dabei handelt es sich um zwei Richtungen:

Ich bin Sprecherin und veröffentliche Texte meiner Kunden als Hörbücher. Zum zweiten arbeite ich alte Möbel auf und belebe ausgediente Möbeln neu, um sie im Alltag weiterhin zu nutzen. Infos dazu und Bilder kannst du auf diesem Blog finden. Nun geht es für mich aber ganz praktisch darum, Kunden dafür zu finden. Und das ist ein Prozess, ein Weg, den jeder von einem anderen, ganz individuellen Ausgangspunkt startet, der aber – und das ist wichtig – für alle im Grunde auf die gleichen Aufgaben hinausläuft!

Es reicht nicht, zu probieren

In der Finanzausbildung gibt es da meinen Mentor Andreas, der sich das ganze Procedere anschaute und zu mir sagte: Es reicht nicht, zu probieren, wie weit man damit kommt! Du musst lernen, deine Angebote zu verkaufen! „Es reicht nicht, dein Produkt in den Markt zu stellen und darauf zu hoffen, dass es sich verkauft. Sondern: Ich habe ein Produkt entworfen, ich habe eine Homepage aufgesetzt, ich habe einen Lebenszweck gefunden, mit dem ich Geld verdienen möchte und dann heißt es: das Ding bis zum Ende bringen! Das Produkt nicht nur zu entwerfen, sondern das Produkt versuchen, zu verkaufen. Es bedeutet nicht, etwas ins Netz zu werfen und zu hoffen, dass was draus wird. Das Netz wird’s nicht richten!

Okay, ich soll also lernen, zu verkaufen? Aber wie denn? Im Grunde geht es darum, proaktiv mit Menschen zu sprechen und sie über das, was ich mache, zu informieren.

  1. Tue das täglich. Entwickle eine Routine!
  2. Halte es über einen langen Zeitraum durch und dann wird sich etwas bewegen!
  3. Und wenn sich etwas bewegt, höre nicht damit auf!

Sprich mit vielen Menschen!

Okay, aber wie soll ich denn mit vielen Menschen sprechen? Wo kriege ich die her? Und will ich das überhaupt? Abgekürzt und auf den Punkt gebracht, startete ich – initiiert von Andreas – eine Challenge: die 100 – Telefonate – Challenge. Ich bekam die Aufgabe, 100 Telefonate mit fremden Menschen zu führen. Dafür sollte ich meine Facebook-Kontakte nutzen. Oh bitte nicht! Das musste ich erstmal sacken lassen. Wollte ich wirklich Facebook? Welchem Geist würde ich da Tor und Tür öffnen? Die Erkenntnis war jedoch: Wenn ich ein Online-Business haben oder das Netz zur Kundengewinnung nutzen wollte, dann brauchte ich Facebook. Und wenn ich Facebook nutzen wollte, musste ich mich irgendwie mit seinen Bedingungen arrangieren.

Mit Facebook verknüpfe ich vor allem Negatives. Ich erlebe, wie Menschen sich hineinstellen: Tempo, reißerischer Content, der Zwang zu kommentieren, täglich zu posten, flache Inhalte und Niveaulosigkeit, Schwachsinn posten, um Reichweite zu bekommen – das war Hardcore für mich. Dann aber dachte ich auch daran, dass man die passsenden Kunden anziehen würde. Ich akzeptierte, dass es der Weg war und dass ich ihn langsam gehen und hineinwachsen würde. Ich hatte nun mehrfach erlebt, dass ich in die Dinge auf meine Art hineinwachsen kann.

Echt jetzt, Facebook?!

Zunächst startete ich Freundschaftsanfragen und suchte mir Menschen, deren Profilbild mir sympathisch war. Ich brauchte 10 Tage, bis ich zu meinem ersten Telefonat bereit war. Ich suchte unter meine „Freunden“ auf FB einen Kontakt und drückte auf den Hörer. Drei Rufe gingen hinaus, niemand nahm ab. Ich legte auf und schickte jeweils eine Sprachnachricht hinterher, wer ich wäre und warum ich gerade angerufen hätte. Anruf Nummer 4, eine Frau nahm ab. Sie wollte wissen, über welchen Kreis wir befreundet seien und welches Anliegen ich hätte, ob ich überhaupt ein Anliegen hätte. Ich sagte nein, ich hätte kein Anliegen. weil ich ja einfach mit ihr sprechen wollte, um zu sehen, wohin das führt. Das wollte sie nicht. Wenn es nicht um Mehrwert ginge, dann wäre hier Schluss. Ich fragte sie, welches Thema ihrer Meinung nach denn Mehrwert brächte? Nachdem sie darauf geantwortet hatte, legten wir auf.

Was soll ich sagen, danach war mir schlecht: Das war nichts für mich. Wie unangenehm war es, einem Menschen so auf den Sack zu gehen. Und natürlich wollte ich sofort wieder damit aufhören. Dann aber dachte ich daran, wie viel ich bereits gelernt hatte über Prozesse: Es geht darum, eben nicht gleich aufzuhören, sondern weiterzumachen. Es geht darum, mit Misserfolgen und Ablehnung umgehen zu lernen und sie als zum Prozess dazugehörig zu betrachten. So machte ich für diesen Tag Schluss und beschloss, das Ganze schlicht zu verdauen.

Und am nächsten Morgen war es anders! Aus dem gestrigen Telefonat hatte ich gelernt! Ich konnte erkennen, dass ich herumgeeiert hatte, weil ich selbst nicht wusste, wozu ich telefonierte. Meine persönliche Einstellung dazu fehlte. Und die hatte ich jetzt. Heute fand ich die ganze Aktion witzig. Ich fand den Gedanken gut, Leute, die ich nicht kenne, einfach mal anzurufen und mich darüber auszutauschen, wer wir sind und was wir tun. Und damit wurde es zu meiner Challenge. Es fühlte sich leicht an, das vermittelte sich den Leuten und ich konnte die richtigen Worte finden.

„Meine“ Challenge

In knapp drei Wochen führte ich rund 20 Telefonate, nachdem ich ungefähr 40 Kontaktversuche unternommen und Sprachnachrichten geschickt hatte. 4 Menschen gingen direkt ans Telefon. Die anderen 16 reagierten und wir verabredeten uns zu Telefonaten. Die dauerten zwischen 20 und 60 Minuten. Und es waren gute Telefonate, denn es riefen natürlich nur Leute zurück, die ihrerseits Lust darauf hatten. Eigentlich ist das Ziel einer solchen Challenge, die 100 Telefonate in kürzester Zeit durchzuführen, so zumindest theoretisch, weil sich nur dann nachhaltig etwas in einem verändert. Doch meine Realität hat ihre eigenen Anforderungen:

  • Ich arbeite 32 Stunden in der Woche und fahre mit dem Rad knapp jeweils ne knappe Stunde hin und zurück.
  • Die meisten Menschen gingen gar nicht ans Telefon, wenn ich anrief.
  • Ich wendete viel Zeit auf, mich zu verabreden und passende Termine abzusprechen.
  • Und die Telefonate selbst dauerten eben auch ihre Zeit.

Mein Fazit aus diesem ersten Teil der Challenge:

  • Es macht tatsächlich Freude! Man kann sehr schnell mit Menschen in einen intensiven Austausch kommen.
  • Ich konnte einzelne wertvolle Kontakte knüpfen.
  • Es fällt mir nicht schwer, mit Menschen in Kontakt zu kommen.
  • Die Challenge hat nochmal eine innere Leichtigkeit erzeugt, die sich in verschiedenen Bereichen meines Alltags niederschlägt.

Mir wurde bewusst, dass es zukünftig anders sein könnte, wenn ich nicht mehr „absichtslos“ telefonieren, sondern über meine Angebote sprechen würde. Daher werde ich in den nächsten Wochen verstärkt an meinem Blog, meiner Webseite und meinen Angeboten arbeiten, um dann zum Teil 2 meiner Challenge überzugehen. Denn folgendes habe ich jetzt begriffen:

  1. Du kannst nur Unternehmerin bzw. Selbständige sein, wenn du bereit bist, mit Leuten zu reden!
  2. Es gibt eine zweite Erkenntnis und ich hoffe, ich kann sie vermitteln: Wenn ich bei A stehe und zu B möchte, dann beurteile ich das mögliche Ziel aus Perspektive einer A. Und ich frage mich, wie soll ich, die jetzige Julia, das erreichen? Was ich aber unbedingt wissen darf ist, dass mich der Weg zu B verändern wird und ich bei B nicht als eine A ankomme. Der Weg, um zu B zu gelangen, macht mich zu einer B. Ich darf also dem Prozess vertrauen, wenn ich den Mut finde, überhaupt loszugehen.

Immer diese Widersprüche

Die wirklich wichtigen Erkenntnisse resultieren häufig aus Widersprüchen. Und es gehört zum allgemeinen Wissen, dass das Leben in der Dualität aus Gegensätzen und damit gefühlten Widersprüchen besteht. Besonders schwierig scheint mir das, wenn ich wissen möchte, was genau soll ich denn jetzt tun? Und auch auf meinem aktuellen Weg begegnen sie mir ständig, wie zum Beispiel diese zwei:

  1. „Money & Success love Speed“ versus: „Alles braucht seine Zeit.“

„Success loves speed!“ Das ist ein Ausspruch, den ich in fast jedem Buch über Finanzen lese. Und es erzeugt in mir die Vorstellung, Entwicklung funktioniere linear und könne, richtig angestellt, schnell gehen. Entwicklung funktioniert aber circulär oder dynamisch, also in Wellen. Ich drehe Runden, weil Dinge manchmal erst reifen müssen, ich muss innerlich hinterher kommen und da wieder, ein Widerspruch: Mach es einfach, heißt es auf der einen Seite, verlasse deine Komfortzone! Und doch sagt meine innere Stimme, nein heute noch nicht. Aber ich werde morgen dazu bereit sein. Es ist wichtig, sich da ernst zu nehmen: Denn, wenn ich auf mich höre und mir meine Zeit nehme, erlebe ich, dass es gut wird und traue mich das nächste Mal früher. Das ist der Lernprozess, der stattfindet, ich entwickle mich hin zu einer Frau, die immer schneller umsetzen kann, was sie sich vornimmt.

2. „Ein Schritt nach dem anderen.“ versus: „Am besten alles gleichzeitig.“

Oh ja, schööön langsam, einen Schritt nach dem anderen. So heißt es auf der einen Seite. Und kurze Zeit später kommt es zur Konfusion, weil mir klar wird, welche Fülle an Aufgaben und Herausforderungen vor mir liegen. Und je weiter ich voranschreite, desto mehr Anforderungen ergeben sich! Einen Schritt nach dem anderen? Pustekuchen: Am besten so viel wie möglich und alles gleichzeitig! Aus diesem Grund ist der Fokus so wichtig, zu erkennen, was trotz der Fülle jetzt in diesem Moment wichtig ist! Dann sollte ich aber auch in die entsprechende Handlung kommen. Denn ich kann unglaublich beschäftigt sein, ohne das zu tun, was wichtig ist. (Das aber ist ein anderer, sehr interessanter Aspekt!)

Letztlich empfinde ich die Widersprüche nicht mehr als solche, sondern eher als ein Pendeln zwischen den Polen und im Umgang mit beiden vollzieht sich die Entwicklung.

Was im April sonst noch los war

Ich habe meine Decke aus versehentlich verfilzten Wollpullovern fertig genäht. Darüber hatte ich im Monatsrückblick Februar geschrieben. Sie ist dick und warm und ich hülle mich darin ein, wenn ich am Schreibtisch sitze.

März und April waren so schön, weil es allmählich heller wurde auf dem frühmorgendlichen Weg zur Arbeit. Ich radle durch Auwald, Schrebergärten, Wiesen und am Elster-Saale-Kanal entlang. Manchmal habe ich Naturerlebnisse, die mir einen ganzen Tag versüßen. Auf dem Nachhauseweg am Nachmittag gehe ich Schwimmen im Kanal und mitten in der Nacht zwitschern die Vögel dort noch immer.

Morgengold am Elster-Saale-Kanal
Auf der Ochsenweg-Brücke

Ich habe Anfang April die Balkonsaison eröffnet mit der ersten neuen Pflanze in meinen Balkonkasten.

Diese noch mickrige Erdbeerpflanze war die „Geburtstagsblume“ für meine Tochter und wird ernährt vom Mist dieser hübschen Zwerghühner aus meiner Nachbarschaft.

Ach ja! Ich habe ein Commitment abgegeben: Ich schreibe ein Buch! Über all die interessanten Dinge, die geschehen und die man lernt, wenn man sich auf den Weg macht.

Ausblick in den Mai

Mein Blog entwickelt sich mit mir und zwar wörtlich gemeint. Ich veröffentliche manchmal noch unfertig und arbeite gleichzeitig weiter daran. Im April habe ich eine „Hörbuchseite“ hinzugefügt und einen weiteren Beitrag zu meiner Sprechertätigkeit geschrieben. Und es gibt die neue Rubrik „Aufgemöbelt“, in der man von meiner Möbelgestaltung im „Vorher-Nachher“– Beitrag lesen kann. Gerade arbeite ich an der Start- und Über-mich-Seite, die ich im Mai fertigstellen möchte und denke über eine Art „Galerie“ nach.

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