Reisevorbereitungen – Die Stunde „Null“

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Morgen geht’s los – mein Bus ist startklar!

Ich gehe wieder auf eine kleine Reise. Mein Ziel ist Portugal oder besser gesagt: die Reise dorthin und wieder zurück. Dafür habe ich alle meine Urlaubstage zusammengelegt. Ich freue mich auf die Pause, auf den Abstand – und auf all das, was zwischen Aufbruch und Heimkehr geschieht.

Heute, am Donnerstagabend, sind meine Vorbereitungen abgeschlossen. Morgen werde ich nicht wie gewohnt mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, sondern mit meinem Bus – um direkt im Anschluss zu starten!

Doch was genau musste eigentlich vorbereitet werden? Was brauche ich wirklich, um unterwegs autark zu sein? Hier ein kleiner Blick hinter die Kulissen meiner Reise-Vorbereitungen.

1. Technischer Check & TÜV

Der wichtigste Punkt: Mein Bus musste durch den TÜV. Mein Mann hatte sich eine ganze Woche Zeit genommen, ihn durchzureparieren, zu pflegen und ihm jede Menge Gutes zu tun. Danach wusste ich: Auf meinen Bus kann ich mich voll und ganz verlassen!

2. Papierkram & Pflichtausstattung

Ich kümmere mich immer rechtzeitig um notwendige Dokumente und Versicherungen. Es erleichtert vieles, wenn es tatsächlich mal drauf ankommt.

  • Gültige Auslandskrankenversicherung
  • ADAC-Mitgliedschaft
  • Fahrzeugpapiere & grüne Versicherungskarte (ohne die ich in die Türkei gar nicht einreisen durfte)
  • Länderpflichten (z. B. Feuerlöscher in Griechenland, Ersatzglühbirnen in Serbien, Crit’Air-Plakette für Frankreich)
  • und eine funktionierende Visa-Karte

3. Werkzeug & Know-how

Ich reise mit einer kleinen Werkzeugsammlung für Notfälle. Mein Mann hatte mir vor meiner ersten Reise gezeigt, wie man Schneeketten aufzieht und einen Reifen flickt – ich hatte überhaupt keine Ahnung!

Dank FaceTime kann er mich im Notfall sogar aus der Ferne anleiten. Und das haben wir tatsächlich schon gemacht. Wir haben einmal mitten in der Nacht – ich in Spanien, er in Leipzig – eine Stunde lang versucht, das Auto eines Mannes wieder zu starten. Am Ende war klar: Das ist ein Fall für die Werkstatt. FunFact: Mein Mann ist mit Leib & Seele KFZ-Mechaniker.

4. Kleidung & Komfort

Wetterfest und gemütlich muss es sein! Regenwetter ist völlig okay, andauernder Regen? Nun ja, das kommt darauf an und es ist ein Thema für sich. Einen Regenschirm, der sich bei mittelstarkem Wind nicht umklappt, habe ich immer mit dabei. Und bei starkem Wind kann zumindest ich keinen Regenschirm mehr kontrollieren. Meine Regenkleidung besteht aus: Cape, Rucksackschutz und Schuhen (aus denen das Wasser wieder herauslaufen kann).

Leben im Bus bedeutet: Wärme wird wieder zu einem Grundbedürfnis. Wärmflasche, Kuschelpullover, Heizdecke und Wollsocken sind daher essentiell.

FunFact: Ich bin passionierte Frühaufsteherin. Die Sonne, wenn sie erstmal da ist, wärmt unglaublich schnell! Doch die Zeit bis zum Sonnenaufgang ist mitunter eisig. Dann hilft ein kleines Feuer.

An meine Kleidung habe ich keine speziellen Outdoor-Ansprüche. Ich trage meine Lieblingsstücke, denn immer zählt: Ich möchte mich wohlfühlen!

FunFact: Die Wärmflasche ist mein liebster Reisebegleiter. Auch in kalten Monaten hält sie mich in meinem Bett bis zum Morgen warm, dann allerdings heißt es: Aufstehen bei 2 Grad Celsius. Nur einmal erlebte ich eine solche Kälte im Bus, dass ich in der Nacht das Wasser meiner Wärmflasche neu erhitzen musste.

Außerdem kann eine Wärmflasche punktgenau eingesetzt werden und bei kalten Füßen, nasser Kleidung, Schmerzen und Verspannungen helfen.

In Griechenland konnte ich zwei jungen Franzosen im Februar mit einem simplen Trick bei großer Kälte helfen: Ich zeigte ihnen, dass man mit heißem Wasser befüllte PET-Flaschen als Wärmflaschen nutzen kann – für ihre Nächte ein „Game-Changer“!

In diesem lustigen Auto schliefen die beiden!

5. Kochen, Kaffee & kleine Freuden

Meine Küche habe ich unter der Heckklappe und ja, ich bin den Winden & Wettern beim Kochen ausgesetzt. Mittlerweile habe ich ein Gefühl für den optimalen Windschatten beim Kochen und ich benutze zusätzlich einen aufstellbaren Windschutz für den Kocher.

Für guten Kaffee unterwegs brauche ich einen Espressokocher, einen Hand-Milchschäumer und eine Kaffeemühle, Mit den Bohnen mahle ich auch Gewürze, wie beispielsweise Kardamom-Kapseln. Ich habe auch eine kleine Dose Kaffeegewürz dabei, bestehend aus fein gemahlenem Zimt, Vanille, Nelken und Kardamom.

Ich habe viele Gläser mit, um Schafskäse einzulegen in Griechenland oder getrockneten Salbei und Thymian aus den Bergen zu lagern oder Schneckenhäuser und Mini-Eichelhütchen zu sammeln.

6. Strom & Technik

Ein Transformator verbindet mein Laptop mit der Zweitbatterie. So kann ich auch unterwegs arbeiten, schreiben oder recherchieren. Außedem habe ich für die mitunter stundenlangen Wanderungen eine kleine Powerbank dabei.

Wenn es dunkel wird, nutze ich ausschließlich Kopflampen, das habe ich mir so angewöhnt.

7. Das Toilettenthema

Ich habe die kleinste Trenntoilette der Welt an Bord – noch nie benutzt, aber sie wäre einsatzbereit. Ich verlasse mich auf einen simplen Klappspaten. Praktisch und unkompliziert. Mein Credo dabei: Niemand sieht jemals, dass ich hier war!

8. Kleine Alltagshelden

Ein paar Dinge, die sich als unverzichtbar erwiesen haben:

  • Busschuhe: zum schnellen Rein-und-Rausschlüpfen
  • Handfeger: ständig im Einsatz
  • Olivenöl-Kernseife: taugt für alles – Körper, Wäsche, Geschirr.
  • Werk(el)zeug: ein handbetriebener Bohrer, Leim, Draht, Zange, Schnüre, Säge u.a. – weil ich manchmal unbedingt mit meinen Händen etwas tun muss
  • Die mittelgroße blaue Ikea-Tasche!
  • Kopflampen
  • Mein Klappstuhl
  • Schneeketten! FunFact: Weil man die auch benutzen kann, wenn man sich im Sand festgefahren hat!
  • Mein Fahrrad (eher ein großer Alltagsheld): Manchmal komme ich irgendwo an, hole mein Rad herunter und suche entspannt einen Stellplatz für die Nacht. Mein Rad ermöglicht mir, außerhalb von Ballungszentren zu stehen und dennoch einen großen Radius erfahren zu können. So habe ich Barcelona erkundet. Athen allerdings, war mit dem Rad für mich absolut aussichtslos.

Fazit: Weniger ist mehr? Oder: Was ist das Minimum, um losfahren zu können?

Inzwischen nehme ich nur noch mit, was erprobt ist und sich als praktikabel, hilfreich und notwendig erwiesen hat. Und – ganz wichtig: das, was mir Freude bereitet!

Der Bus ist startklar, und ich bin es auch.

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